2001

L'art pour l'Académie

Conférences - Die Protokolle der Kunstgelehrten in Paris (1648–1793)

Projektleitung

Prof. Dr. Andreas Beyer
Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas W. Gaehtgens
Prof. Dr. Thomas Kirchner
Prof. Dr. Jacqueline Lichtenstein
Prof. Dr. Christian Michel

English summary

From 1648 to 1792 the Académie Royale de Peinture et de Sculpture in Paris held so-called Conférences, where the Academy’s members gathered and discussed questions of art. The protocols of these meetings circulated widely during the Ancién Regime and are nowadays considered key documents of French and European art theory. Beginning in 2001, the Gerda Henkel Foundation supported a French-German research project that aimed at editing these protocols and making them accessible to the public. The overall edition, which brought forth new insights about works from the 17th and 18th century, comprises twelve volumes, the last of which was published in 2015.

Im Jahr 1648 wurde auf Initiative von Künstlern um Charles le Brun die Pariser Académie Royale de Peinture et de Sculpture gegründet. Ihre Mitglieder versammelten sich in der Regel einmal im Monat, um Fragen der Kunst vorzutragen und zu diskutieren. Zwischen 1648 und 1792 fanden rund 1.000 der sogenannten Conférences statt, bevor sich die Académie Royale 1793 schließlich auflöste. Ihre Protokolle erfuhren bereits im Ancien Régime europaweit große Verbreitung und gelten in der kunsthistorischen Forschung bis heute als Schlüsseldokumente der französischen und europäischen Kunsttheorie.

Jean-Baptise Marin, Une assemblée ordinaire de l'Académie royale de Peinture et de Sculpture, 1712–21, Versammlung der Akademiker in der Salle de Diane im Louvre, Gemälde: Musée du Louvre

Dennoch blieben die meisten der Vorträge, Protokolle und Mitschriften lange Zeit unbekannt und unveröffentlicht. Die Gerda Henkel Stiftung bewilligte 2001 erstmals Fördermittel, um eine Edition dieser Schriften zu ermöglichen. 2002 begann eine deutsch-französische Forschergruppe des Deutschen Forums für Kunstgeschichte (Paris) und der Ecole Supérieur des Beaux-Arts, die Conférences systematisch zu untersuchen und in einer kritischen, kommentierten und bebilderten Gesamtausgabe zugänglich zu machen. Diese wurde auf zwölf Bände angelegt und im Jahr 2015 erfolgreich abgeschlossen.

Die Ausgabe lenkt den Blick auf Meisterwerke der königlichen Sammlungen und macht ebenso nachvollziehbar, welche Gemälde und Skulpturen im 17. und 18. Jahrhundert im Mittelpunkt der kunsthistorischen Debatte stehen, heute jedoch vergessen sind. Die editorische Arbeit führte zudem zu der aufregenden Erkenntnis, dass das Urteil über die französische Kunsttheorie einer Korrektur bedarf: Statt eines starren, staatlichen Direktiven folgenden akademischen Kanons herrscht in der Akademie eine Vielstimmigkeit, die weit mehr vom Interesse an künstlerisch-praktischen Fragen als von Problemen staatlicher Repräsentation geprägt ist.

Conférences de l‘Académie royale de Peinture et de Sculpture, hg. von Jacqueline Lichtenstein und Christian Michel, 12 Bde, Paris 2006–2015.

Niemand wagte es, an diese Mammutaufgabe heranzugehen, bis sich im Februar 2002 ein französich-deutsches Gelehrten-Team der Sache annahm. […] Das Konzept dieses monumentalen Projektes vermag in jeder Hinsicht zu überzeugen.

Franz Zelger, Neue Zürcher Zeitung

Projektinformationen

Projekttitel Die Conférences der Académie Royale de Peinture et de Sculpture im 18. Jahrhundert
Projektleitung   

Prof. Dr. Andreas Beyer
Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas W. Gaehtgens
Prof. Dr. Thomas Kirchner
Prof. Dr. Jacqueline Lichtenstein
Prof. Dr. Christian Michel

Institution Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Université Paris IV La Sorbonne, Université de Lausanne
Fachbereich Kunstgeschichte

Karte

Projektort
   
Projektleitung
Prof. Dr. Andreas Beyer
Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas W. Gaehtgens
Prof. Dr. Thomas Kirchner
Prof. Dr. Jacqueline Lichtenstein
Prof. Dr. Christian Michel

Sämtliche Abbildungen entstammen dem Forschungsprojekt.

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